Einträge von Carsten Heinisch

Man soll sich klar ausdrücken

»Man gibt oft Regeln über Dinge, wo sie unstreitig mehr Schaden als Nutzen bringen. Was ich hier meine will ich mit einem Artikel aus einer Feuer-Ordnung erläutern. Anwendung wird sich jeder in seinen Wissenschaften zu machen wissen: Wenn ein Haus brennt, so muß man vor allen Dingen die rechte Wand des zur Linken stehenden Hauses […]

Lichtenberg über das Lernen

»Manche Leute wissen alles so, wie man ein Rätsel weiß, dessen Auflösung man gelesen hat, oder einem gesagt worden ist, und das ist die schlechteste Art von Wissenschaft, die der Mensch sich am wenigsten erwerben sollte; er sollte vielmehr darauf bedacht sein sich diejenigen Kenntnisse zu erwerben, die ihn in den Stand setzen vieles selbst […]

Man muss nicht alles glauben, was in den Lehrbüchern steht

»Ein etwas vorschnippischer Philosoph, ich glaube Hamlet Prinz von Dänemark hat gesagt: es gebe eine Menge Dinge im Himmel und auf der Erde, wovon nichts in unseren Compendiis steht. Hat der einfältige Mensch, der bekanntlich nicht recht bei Trost war, damit auf unsere Compendia der Physik gestichelt, so kann man ihm getrost antworten: gut, aber […]

Lichtenberg über gute Bücher

»Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt je älter man wird. Ein junger Mensch von 18, der sagen wollte, sagen dürfte und vornehmlich sagen könnte was er empfindet, würde von Tacitus etwa folgendes Urteil fällen: Tacitus ist ein schwerer Schriftsteller, der gute Charaktere zeichnet und vortrefflich zuweilen malt, […]

Lichtenberg zu Fachidioten

»Rousseau hat glaube ich gesagt: ein Kind, das bloß seine Eltern kennt, kennt auch die nicht recht. Dieser Gedanke läßt sich [auf] viele andere Kenntnisse, ja auf alle anwenden, die nicht ganz reiner Natur sind: Wer nichts als Chemie versteht, versteht auch die nicht recht.« [J 860, Jahreswende 1791/1792]