Das wissenschaftliche Schreiben – und mit Wissenschaft meine ich die Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik sowie die technischen Fächer, alle zusammen abgekürzt als MINT-Fächer – das wissenschaftliche Schreiben also unterliegt Regeln, die an vielen Stellen von denen des „privaten“ Schreibens abweichen. Wer einen Brief schreibt, einen Roman oder ein Gedicht, kann sich und seiner Kreativität in fast jeder Hinsicht freien Lauf lassen. Das wissenschaftliche Schreiben dagegen ist zweckgerichtet. Hier kommt es darauf an, den Anforderungen seines Fachs zu genügen und dem Leserkreis – das kann im Extremfall auch eine einzige Person sein – die eigenen Erkenntnisse unmissverständlich zu vermitteln. Als Lektor, der auch studentische Abschlussarbeiten oder Dissertationen bearbeitet, habe ich über die Jahre vieles gesehen. Und etliche Stolpersteine begegnen mir immer wieder.
Offenbar haben viele angehende Ingenieure und Naturwissenschaftler Schwierigkeiten damit, sich klar und unmissverständlich auszudrücken und ihre Gedanken dann auch formal korrekt zu Papier zu bringen. Ich will in meinem Blog in unregelmäßiger Folge einzelne Aspekte meiner Arbeit herausgreifen und Tipps geben, um bestimmte Fehler zu vermeiden und um das Schreiben insgesamt zu verbessern.