Welche Arbeitsmittel gibt es für das Korrekturlesen?
In einem bisherigen Beitrag habe ich mich darüber ausgelassen, was Korrekturlesen eigentlich ist. Hier soll es darum gehen, welche Arbeits- und Hilfsmittel man dazu verwenden kann.
Grundlage für das Korrekturlesen sind konventionelle Wörterbücher (z. B. der Duden, Wahrig oder das Österreichische Wörterbuch, ÖWB). Man sollte darauf achten, die aktuellste Auflage zu verwenden (aktuell 2016: Duden 26. Auflage 2014, ÖWB 42. Auflage 2012, Wahrig Deutsche Rechtschreibung 8. Auflage 2011). Die Wörterbücher unterscheiden sich natürlich nicht im Inhalt (sie alle beruhen auf der amtlichen Regelung), es gibt aber redaktionelle Freiheiten. Der Duden beispielsweise gibt farbig markierte »Empfehlungen«, wo verschiedene Schreibweise möglich sind; das ÖWB bietet einen für mich als gebürtigen Norddeutschen faszinierenden Perspektivwechsel, weil Austriazismen hier eben nicht die Abweichung, sondern der Normalfall sind (beispielsweise hat das Wort »Exekution« im österreichischen Gebrauch eine ganz anderen Sinn als im deutschen). Der Wahrig hat eine in meinen Augen insgesamt glücklichere Wortauswahl als der Duden, leider wird dieses Buch aber nicht mehr fortgeführt.
Daneben gibt es text- oder verlagsspezifische Richtlinien (Haus-Rechtschreibung, Autorenrichtlinien, Schreibweisen-Vereinbarungen usw.), bei Fachtexten auch Fachwörterbücher.
Hilfreich können integrierte oder eigenständige Computerprogramme zur Rechtschreibprüfung sein (beispielsweise die Rechtschreibprüfung in Word oder der Duden-Korrektor), den Duden gibt es, wenn man das Buch kauft, für kleines Geld zusätzlich auch als Offline-Programm. Sowohl Duden als auch ÖWB haben auch Online-Versionen; der Duden ist frei, das ÖWB verlangt einen Nutzer-Schlüssel, der in der gedruckten Ausgabe versteckt ist.
Da es Korrekturlesen nicht nur auf das Lesen, sondern auch auf Markieren der Fehler ankommt, sind bei Arbeiten am Bildschirm weitere Computerprogramme nötig, entweder (beim Lesen von PDF-Dateien) ein PDF-Programm wie Acrobat bzw. Acrobat Reader, um die Fehler kennzeichnen zu können, oder (beim Lesen der Ursprungsdateien) das Programm, mit dem der Text bzw. die Layout-Datei erstellt wurde.