Korrekturlesen – was ist das?
In diesem und einigen folgenden Beiträgen will ich einen Einblick in die Tätigkeiten eines Lektors geben. Die Hinweise sind aber hoffentlich auch für Schreibende oder Studierende interessant, die einen Text zur Veröffentlichung vorbereiten.
Den finalen Schliff vor der Veröffentlichung erhält der Text beim Korrekturlesen. Sinnvollerweise liest nicht der Autor selbst Korrektur, sondern eine andere Person. Wenn man den Text selbst geschrieben hat, liest man nämlich das, was man schreiben wollte – und nicht das, was tatsächlich dort steht.
Nach all diesen Einführungen: Was ist das denn nun eigentlich, das Korrekturlesen? Ich bemühe mich mal um eine möglichst allgemeine Definition: Korrekturlesen (auch: Korrektur lesen) ist die systematische und umfassende Überprüfung eines Textes auf formale Richtigkeit. Der Korrekturleser muss dabei Fehler erkennen, markieren und eine Korrekturanweisung geben (bei elektronischen Manuskripten oder Satzprogrammen unter Umständen auch selbst eingeben). Fehler in diesem Sinne sind
- Verstöße gegen die Regeln der Rechtschreibung (offizielle Regeln sowie textspezifische Vereinbarungen oder allgemeine Vorgaben des Verlags (»Haus-Rechtschreibung«),
- regelkonforme, jedoch inkonsistente Schreibweisen,
- Interpunktionsfehler und
- grammatische Fehler.
Ferner können – insbesondere bei der Schlusskorrektur, wenn der Text bereits im gewünschten Layout vorliegt – auch Fehler der Gestaltung (Setzfehler) Inhalt des Korrekturlesens sein.
Inhaltliche Fehler können beim Korrekturlesen markiert werden (z. B. als Frage an den Autor), sie werden aber nicht systematisch erfasst.
Welche Hilfsmittel gibt es beim Korrekturlesen? Und wie geht man beim Korrekturlesen vor? Das soll Inhalt weiterer Beiträge in meinem Blog sein.